Warum Gute Vorsätze Unsinn sind

Es ist mal wieder so weit, die unwiderruflich letzten Tage eines Jahres sind angebrochen. Die Zeit vergeht und ein Jahreswechsel verdeutlicht uns das besonders eindringlich. Überdies scheint es ebenso unvermeidlich zu sein, dass wir nicht zufrieden damit sind, wie wir diese Zeit verbracht haben.

Es ist der 30. Dezember und huch, wir stellen plötzlich fest, dass wir zu dick sind, zu wenig Sport treiben, zu viel trinken, rauchen, arbeiten, womit auch immer du dein Gewissen am liebsten belastest.

Natürlich wissen wir das die ganze Zeit, doch fehlt der rechte Antrieb, der Unsitte unverzüglich zu Leibe zu rücken. Daher braucht es eine Zäsur, einen genau definierten Punkt, ab dem wir dann alles anders machen werden. Der Jahreswechsel ist der Klassiker, gefolgt vom Geburtstag, welcher auch nur den Ablauf von 365 Tagen  markiert.

Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert

Wer von uns ist nicht schon voller Elan in ein neues Jahr oder in sein neues Lebensjahr gestartet? Bepackt mit einer ganzen Fülle von Dingen, die wir anders machen wollten? Wahrscheinlich hat es jedoch nie wirklich funktioniert. Allzu leicht gerät die gute Absicht zum Ersatz für tatsächliches Handeln und wird alle Jahre wieder erneuert. Deswegen halte ich gute Vorsätze schlicht und einfach für Blödsinn.

Ich erspare euch die populärwissenschaftlichen Erklärungen und komme gleich zum Kern der Sache: Zu viel essen, zu viel arbeiten zu viel trinken, zu viel rauchen, ______________ . (setze hier dein bevorzugtes Laster ein) All das sind Gewohnheiten, Verhaltensweisen, die sich irgendwann in unser Leben eingeschlichen haben und dann so selbstverständlich geworden sind, dass wir sie unbewusst ausführen.

Der allerbeste Vorsatz hat nicht den Hauch einer Chance gegen die Macht der Gewohnheit, die wir zuweilen auch als unseren inneren Schweinehund bezeichnen. Das Problem ist bekannt, es hat einen Namen.

Bewusstsein statt Autopilot

Burger Menü mit Pommes Frittes
Die Versuchung

Die Lösung ist verblüffend einfach, setzt jedoch eine neue Gewohnheit voraus: Lerne bewußt zu handeln. 

Die meisten Tätigkeiten in unserem Dasein lasten unseren Geist nur zu einem derart geringen Teil aus, dass wir ihn locker noch mit etwas anderem beschäftigen können. Daher ist Multitasking so beliebt! Sogar während ich das hier schreibe, fällt mir blitzartig ein, dass ich schon lange nicht mehr nach dem Bitcoin Kurs gesehen habe. Das iPhone liegt neben dem Computer, keine große Sache schnell einen Blick in mein Portfolio zu werfen. Ich tue es nicht, weil ich die Falle kenne.

Lerne auch du, diese Fallen in deinem Leben zu erkennen. Mache den Griff zur Zigarette, oder zur Fernbedienung zu einer bewussten Handlung. Sage Dir „ich will jetzt eine rauchen“, dann greife zur Schachtel. Fühle den glatten Karton an deinen Fingerspitzen. Streiche leicht darüber und sage dir: „ich öffne jetzt die Schachtel“. Nimm eine Zigarette heraus und betrachte sie aufmerksam. Rieche daran, riecht sie gut? Vielleicht ist jetzt der Moment gekommen, in dem dir einfällt, dass du eigentlich nicht mehr rauchen wolltest. Möglicherweise erst, wenn der erste Zug beißenden Rauches in deine Lunge zieht und leichter Schwindel wegen Sauerstoffmangels im Gehirn einsetzt. Für manche erst, wenn sie keine vier Stockwerke mehr ohne Aufzug bewältigen. Manche nie.

Auch wenn du nie geraucht hast, jede Angewohnheit die du ablegen willst lässt sich in solche kleinen Einzelschritte zerlegen. Die Ausführung jedes dieser Schritte erfordert einen eigenen Entschluss. Anstatt die Handlung einmal im Ganzen unbewusst ablaufen zu lassen, gibst du dir mehrfach die Chance, inne zu halten und dich anders zu entscheiden. Du kommst der Einhaltung deines Vorsatzes näher.

Politik der kleinen Schritte

Ich habe eine Zeit lang an Sitzungen der Anonymen Alkoholiker teilgenommen. Diese Leute sind echte Experten im Überwinden von Gewohnheiten und das erste, was sie dir sagen werden ist: Denke nicht daran, dass du nie wieder in deinem Leben trinken willst. Sage dir nur jeden Morgen, dass du heute nicht trinken willst. Jeden Tag aufs Neue. Jede Minute, wenn es darum geht dich zu entscheiden.

Es ist für einen Menschen unmöglich einen Baumstamm allein wegzutragen, in kleine Scheiben zersägt, Stück für Stück gelingt es.

Das gilt für jede beabsichtigte Verhaltensänderung. Jeder hehre Vorsatz ist so ein Baumstamm und wird daher meistens nach wenigen Versuchen liegen gelassen.

Zerlege die Ausführung deines Vorsatzes in kleine praktikable Einzelschritte. So behältst du es im Blick und kannst jeden Tag daran arbeiten. So wie Zähneputzen.

Motivation ist alles

Ich habe übrigens das Trinken nicht aufgegeben. Die meisten Alkoholkranken können nach dem ersten oder zweiten Glas nicht mehr aufhören, weil schon eine kleine Dosis Alkohol ihre bewusste Entscheidungsfähigkeit abschaltet. Dementgegen entscheide ich mich auch nach einer Flasche Wein noch sehr bewusst dafür, besser keine zweite zu bestellen. Aus diesem Grund hat Alkoholkonsum bislang weder mein Sozialleben, noch meine Gesundheit zerstört und wird es auch nicht. Mir schmeckt es gut und ich habe keinen Grund darauf zu verzichten.

Dein Verhalten zu ändern wird dir nur dann gelingen, wenn du einen wirklich guten Grund dafür hast es zu tun. Du solltest dich dadurch einfach besser fühlen, oder sonst einen Vorteil erreichen. Ohne einen gewissen Leidensdruck, oder ein starkes, positives Wohlgefühl wird es einfach nichts.

Zum Bewusstsein und den kleinen Schritten muss sich die Überzeugung gesellen, dass die Verhaltensänderung dringend notwendig, oder zumindest vorteilhaft ist. Mit dem Rauchen aufzuhören war eine ganz klare Sache, über Alkohol haben wir eben gesprochen, doch Russisch habe ich bis heute nicht gelernt. Ich habe weder vor, dort zu leben, noch eine russische Freundin. Es fehlt an der Motivation.

Eine neue Fertigkeit zu erlernen, steigert das Wohlgefühl nicht direkt, die Belohnung rückt in eine hypothetische Zukunft. Und diese tritt möglicherweise niemals ein. So ging es mir mit dem Schulfach Mathematik, ich komme bis heute sehr gut mit den vier Grundrechenarten zurecht.

Je subtiler die Änderung des Befindens, desto schwieriger das Verfolgen des Zieles. Insgesamt halte ich es aus einer Anzahl von Gründen sogar für schädlich sich Ziele zu setzen.

Lebe so, dass du keine Vorsätze brauchst

Die Weisheit der drei Affen
Die Weisheit der drei Affen

Das ist der beste aller guten Vorsätze. Gute Gewohnheiten statt Vorsätze, kleine Aktionen statt großer Absicht. Hier ist meine ganz persönliche Liste:

  1. Mindestens sieben Stunden schlafen
  2. Zwei Liter Wasser oder Tee trinken
  3. Nicht mehr als zwei Gläser Wein, oder zwei Flaschen Bier pro Tag trinken.
  4. Morgens 30 Minuten Yoga üben und täglich 10.000 Schritte gehen.
  5. Bewusst ernähren und möglichst auf das Abendessen verzichten.
  6. Jeden Tag mit fünf Menschen kommunizieren.
  7. Zwei Stunden lesen. Vorzugsweise Fachliteratur
  8. Diesen Blog schreiben
  9. Nichts unnötiges kaufen oder besitzen.
  10. Abends Tagesbilanz anhand dieser Liste ziehen und niederschreiben.

Leider klappt das nicht an jedem Tag meines Lebens. Es ist schwer 10.000 Schritte zu gehen, wenn du im Flugzeug sitzt und für die Silvesterparty befürchte ich mehr als zwei Gläser Wein.

Ich werde jedoch den ersten Tag des neuen Jahres ganz sicher nicht übermüdet und mit dickem Kopf verbringen. Dazu ist jeder Tag zu schade, unabhängig vom Kalenderdatum.

Wenn  ich an manchen Tage nur die Hälfte meines Pensums schaffe, ist das immer noch sehr gut.

Der Zauber von Luang Prabang

Der besondere Zauber von Luang Prabang ergibt sich daraus,  dass diese rundum sehenswerte Stadt nicht mit Attraktionen aufwarten kann. Es gibt dort weder Strand, noch Skipisten und auch keine bedeutenden Museen oder Baudenkmäler. Clubbing und Nachtleben? Komplette Fehlanzeige, es bleibt nicht viel mehr übrig als früh ins Bett zu gehen. Dann läßt es sich auch vor Tagesanbruch aufstehen, um bei der allmorgendlichen Almosenparade der Mönche dabei zu sein.

Luang Prabang mit seinen unzähligen Tempeln und Klöstern ist vom Buddhismus geprägt . Mönche gehören zum Straßenbild und die Tore der Klöster stehen für alle Besucher offen. Auch wer nicht buddhistisch eingestellt ist, kann sich dem besonderen Zauber dieses Ortes nicht entziehen.

schlafender Hund in Luang Prabang
Hier liegt der Hund nicht begraben, er schläft nur

Überdies ist Laos eine der wenigen verbliebenen sozialistischen Volksrepubliken dieser Welt. Es berührt einen Westmenschen schon etwas seltsam, wenn du überall rote Fahnen mit Hammer und Sichel wehen siehst. Doch ergibt sich aus der Kombination von Sozialismus und Buddhismus eine durchaus charmante Atmosphäre, die ich mal als im besten Sinne konservativ bezeichnen möchte.

Ein großer Teil des Schulsystems liegt, wie im europäischen Mittelalter, in der Hand von Mönchen und ich kann mir schlecht vorstellen, dass diese neben Meditation und Kalligraphie allzu viel Marxismus / Leninismus lehren. 

Hauptstrasse von Luang Prabang
Die Hauptstrasse
Blick auf den Königspalast Tempel und Night Market
Blick auf den Königspalast Tempel und Night Market
Dorfhäuser in Luang Prabang
Dorfhäuser in Luang Prabang
Stiller Garten
Stiller Garten
Blick auf den Mount Phousy
Alte Häuser am Fuß des Mount Phou Si
Alte Häuser am Fuß des Mount Phou Si

Eine Reise in die Vergangenheit

Dank dieser einzigartigen Mischung fühle ich mich hier wie auf einer Zeitreise. Es gibt wenig Autos, Hunde schlafen friedlich mitten auf der Strasse, Hühner sitzen gackernd auf Gartenzäunen bevor sie irgendwann in einem der vielen Kochtöpfe landen, in denen die leckere Lao Suppe gekocht wird. Wer gerade nicht in einer Hängematte, oder einfach mit verschränkten Armen über die Tischplatte gebeugt, ein Nickerchen macht, bewegt sich langsam, oder sitzt in einem der vielen Cafés längs der Hauptstrasse.  Weil es hier nicht viel zu tun gibt, hat man Zeit. Das ist in einer Welt der Produktivität und Effektivität etwas seltenes und kostbares geworden. 

Im Zentrum von Luang Prabang steht nicht ein einziges modernes Gebäude.  die meisten der Holzhäuser sind unter französischem Einfluss in den 1920er Jahren im typischen Indochina Baustil entstanden. Es gibt keine bunten Firmenschilder, keine ordinäre Außenwerbung, welche die Harmonie des Straßenbildes stören. Alle Schilder müssen aus Holz gefertigt sein und einem bestimmten Stil entsprechen. 

Du wirst hier auch weder einen Mc Donalds, Starbucks oder andere Vertreter der amerikanischen Müllkultur finden. Nur Coca Cola hat es geschafft. Bei einem meiner früheren Besuche erzählte man mir, das habe damit zu tun, dass amerikanische Flugzeuge mehr Bomben in die Dschungel von Laos geworfen haben, als im gesamten Weltkrieg auf Deutschland gefallen sind. Davon liegen noch immer 80 Millionen (!) unexplodiert herum. Amerika kümmert es wenig.

Deutschland und Frankreich hingegen geniessen hohes Ansehen und Visa für ihre Bürger kosten 5 Euro weniger. Das ist nett. Das hängt damit zusammen, dass viele führende Lao im verschwundenen sozialistischen Bruderland DDR studiert haben. Frankreich wiederum war eine koloniale Schutzmacht und hat viel für die Entwicklung des Landes getan.

Mein Tipp

 Luang Prabang ist ein Ort zum Verweilen. Mach nicht zu viele Pläne

Luang Prabang aus der Luft
Luang Prabang aus der Luft
Zusammenfluss von Mekong und Namkhan
Zusammenfluss von Mekong und Namkhan
Luang Prabang Bergblick
Blick auf die Berge jenseits des Namkhan Flusses
Mekong nördlich von Luang Prabang
Mekong nördlich von Luang Prabang
Spielende Kinder am Mekong
Spielende Kinder am Mekong
Sonnenuntergang auf dem Mekong
Sonnenuntergang auf dem Mekong

Wunderbar isolierte Lage

Die geografische Lage trägt ihren Teil zur Ruhe bei. Die Stadt liegt auf einer Landzunge zwischen dem majestätischen Mekong und dem kleineren Namkhang Fluss, ringsum umgeben von hohen, unzugänglichen Bergen. Von der Hauptstadt liegt sie eine Tagereise im Bus entfernt. Ich habe diesen Fehler einmal gemacht und hatte bereits nach der Hälfte des Weges über abenteuerlich kurvige Straßen genug. Fliegen ab Bangkok ist eindeutig vorzuziehen.

Im ersten Bild der Galerie läßt sich die Landzunge gut erkennen, auf der sich alles abspielt.  Sie wird von zwei Längsachsen und einer Reihe Querstrassen durchzogen, man kann sich nur schwer verlaufen. Ich empfehle, ein Hotel in diesem Viertel zu wählen. Sie sind teurer als die weitab gelegenen, doch wenn sich in Luang Prabang überhaupt etwas abspielt, dann hier. 

Bei meinem jetzigen Aufenthalt habe ich mich jeden Abend über zwei Kilometer Fußweg auf schlecht beleuchteten Straßen geärgert. In der Hauptsaison um Weihnachten waren die besseren Plätze einfach ausgebucht.

Mein Tipp

 Luang Prabang ist auf dem Landweg schwer zu erreichen. Fliege ab Bangkok.

Natürliche Spiritualität in Luang Prabang

Mönch beim Studium

Kennst du das Gefühl, wenn dich etwas so berührt, dass dein Geist plötzlich ganz ruhig wird? Dich erfüllt eine tiefe Freude, plötzlich ist nichts mehr wichtig als dieser Moment und der kennt keine Zeit. Leider ist er bei den meisten nur von sehr kurzer Dauer. Zu sehr treibt uns unsere innere Unruhe zu neuer Rastlosigkeit und unablässig hämmern äußere Einflüsse auf uns ein. Straßenlärm, hektisches Gedränge, allgegenwärtig flimmernde Bildschirme, deren Botschaften wir schon nicht mehr bewußt wahrnehmen uns aber doch bis unser Inneres vordringen. 

In Luang Prabang kannst du diesem inneren Frieden sehr nahe kommen, wenn du es willst. Fühle die feierliche Stille des Almosenrundgangs vor Tagesanbruch, durchwandere die ruhigen Straßen und setze dich ruhig in einem der vielen Tempel nieder. Schalte dein Smartphone aus, die Internet Verbindungen sind sowieso nicht so toll, und vergiß einfach, dass du ein Westmensch des 21. Jahrhunderts bist.

Junge Mönche im Kloster
Junge Mönche im Kloster
Eingang zum Wat Xienthong
Eingang zum Wat Xienthong
Mönche beim Almosengang in Luang Prabang
Mönche beim Almosengang in Luang Prabang
Warten auf die Mönche
Warten auf die Mönche
Wat Xienthong im Morgengrauen
Wat Xienthong im Morgengrauen
Einfach im Tempel verweilen
Einfach im Tempel verweilen

Die Attraktionen

Die Höhle von Pak Ou
Leider überlaufen: Höhle vo Pak Ou

Ich schrieb bereits eingangs, dass es die eigentlich nicht gibt, auch die Gesamtheit sehr zu recht in das UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen wurde. Luang Prabang hat bewegte Zeiten hinter sich und ist Ende des 10 Jahrhunderts komplette gepludert und abgebrannt worden.

Wie durch ein Wunder blieb der Wat Xienthong am Ufer des Mekong verschont. Er stammt aus dem Jahr 1560 und ist ein wirklich beeindruckender Ort. Für den, der es fühlen kann, ansonsten ist er halt nur weiterer alter Sakralbau. Alles andere in Luang Prabang datiert aus dem 19 Jahrhundert und der ersten Hälfte des 20 Jahrhunderts. Danach begann der Einfluss der Franzosen in Indochina zu bröckeln und es tat sich nicht mehr viel in Laos. Außer, dass es im Vietnamkrieg schwer geschädigt wurde.

Es werden allerhand Ausflüge in die Umgebung angeboten und so ziemlich jedes Tuk-Tuk trägt die Aufschrift “Waterfall – Cave – Elephant Camp”. Das ist das Programm und nach Stunden schlecht gefederter Fahrt auf holprigen Straßen erwarten dich Scharen gleichgesinnter Rucksackträger, die auch alle auch im Wasserfall baden wollen, oder mit Elefanten schwimmen möchten. Vielleicht hat es ja therapeutische Wirkung. Ich finde, die Tiere stinken fürchterlich und ihre Haut fühlt sich an wie Sandpapier. 

Vor Jahren war die Höhle von Pak Ou noch wirklich sehenswert. Sie liegt 2 Stunden Bootsfahrt nördlich von Luang Prabang in einem schroffen Felsen über dem Mekong und  es sind dort über 2.000 Buddha Statuen in allen Größen aufgestellt. Bei meinem letzten Besuch lagen bereits ein halbes Dutzend Boote dort und der Aufstieg in die Höhle war nicht mehr möglich. Schade, oder auch nicht. So bleibt mehr Zeit in der  Stadt einfach nichts zu tun!

Gastronomisches…

Lao Fondue im Dyien Sabai
Lao Fondue im Dyien Sabai
Über diese Brücke musst du gehn....
Über diese Brücke musst du gehn….

Wie zum Beispiel ein paar Stunden beim Genießen  einer Lao Fondue verbringen. 

Die Küche in Luang Prabang schmeckt hervorragend. Besonders dadurch, dass sich hier Einflüsse aus dem nahen China und dem ebenso nahen Thailand mit jenen aus dem fernen Frankreich vermischen. 

So gibt es zum Beispiel wirklich hervorragende Baguettes und allerlei süße Verführungen. Doch finde ich es schade, sich mit etwas vollzustopfen, das wir ohnehin aus Europa kennen und obendrein ziemlich ungesund ist. 

Ich habe selten mit derartigem Genuss schlichten Kopfsalat gegessen wie hier. Er wächst in der Trockenzeit (Winter) an den sandigen Ufern des Mekong. Im Frühjahr steigt der Wasserstand und reisst  die Felder einfach mit, um beim erneutem Sinken frischen Boden zu hinterlassen. Alles was hier wächst ist traumhaft gut, erst recht der Fisch aus den zahlreichen Flüssen.

Hier meine persönlichen Favoriten:

Restaurant Dyen Sabai

Restaurant 3 Nagas

M Gallery Hotel

Siam Reap und die Tempel von Angkor

Eigentlich meide ich Sehenswürdigkeiten, doch für diese beeindruckenden Zeugnisse der Vergänglichkeit von menschlicher Macht und Größe habe ich wieder mal eine Ausnahme gemacht. Immerhin ist  vom alten Rom nicht so viel übrig geblieben, wie von dieser einstigen Millionenstadt im tropischen Dschungel. Das ist eine Reise wert.

Einmal in Bangkok, ist es auch nur eine knappe Flugstunde zum Siam Reap International Airport. Die Stadt liegt wiederum nur wenige Kilometer von dem riesigen Tempelareal entfernt.

Siam Reap Airport
Übersichtlich, der Flughafen von Siem Reap

Die Einreise ging dank vorher online beantragtem Visum erfreulich schnell und angesichts der draußen herrschenden drückenden Hitze war ich auch sehr dankbar für den vorab gebuchten Transfer im klimatisierten Geländewagen.

Mein Tipp Visum vorab online beantragen erspart lange Schlangen  bei der Einreise!

Spartanische Gästehäuser gehören für mich zu einem früheren Leben, diesmal habe ich mich für das Meridien Angkor entschieden. Nicht zuletzt, weil mir noch genau eine Nacht in einem Marriott Hotel fehlte, um die 16 Nächte für die Marriott Platinum Status Challenge voll zu machen. -> Link zu meinem Artikel
Gerade weil Reisen für mich Alltag ist, lege ich etwa sehr großen Wert auf eine bequeme Sitzgelegenheit zum Arbeiten. Während ich diesen Artikel schreibe, ist mir das geradezu schmerzlich bewußt. Das Meridien bietet genau diesen Komfort und dazu einen riesigen Pool. Dafür muss ich auf den Zauber Asiens verzichten und Mariah Careys Weihnachtslieder ertragen. Letzteres ist wirklich zu grausam.

Meridian Angkor Pool
Meridian Angkor Pool

Im Hotel gibt es keinen Geldautomaten, so dass ich etwa zwei Blocks auf der Hauptstraße laufen muss, um mich mit Dollars zu versorgen. Die Landeswährung ist hoch inflationär und ich tue mich etwas schwer beim Rechnen mit hohen Summen wenn es dabei nur um den Gegenwert einer Flasche Wasser geht.

Mein Tipp Am Geldautomaten US-Dollar wählen.

Wann immer du als Ausländer in Siem Reap auch nur wenige Meter zu Fuß gehst, hörst du auf Schritt und Tritt die Worte „Tuk-Tuk?“ Ich beginne ein Gespräch mit einem der Männer und stelle erfreut fest, dass er ziemlich gut englisch spricht. Wir werden uns daher schnell einig, für $15 pro Tag wird mich Mr. Vanna die nächsten Tage überallhin fahren. Stunden auf mich warten, während ich mich schwitzend durch Tempelruinen schleppe, oder an einer Bar ausruhe.

An Hotelrezeptionen wird dir gern der Lieblings Cousin, oder einfach derjenige vermittelt, der am meisten Provision zahlt. Sprach- oder Ortskenntnisse sind mithin kein Kriterium für diese Empfehlung und du kannst dich im schlimmsten Fall für einen überhöhten Preis mit Verständigungsschwierigkeiten herumärgern.

Tuk Tuk, das Taxi Asiens
Das Taxi Asiens, in jedem Land verschieden

Mein Tipp Tuk-Tuk Fahrer selbst aussuchen und nicht über die Hotelrezeption buchen

Phanha Khmer Restaurant
Ausgezeichnet! Phanha Khmer Restaurant

Seine Restaurant Empfehlung für ein spätes Mittagessen ist auch bereits ein Volltreffer. Das Phanha Khmer bietet wirklich gute landestypische Küche. 

Ich entscheide mich zuerst für einen grünen Papaya Salat mit geräuchertem Trockenfisch und anschließend Fish Amok, ein Fischcurry mit Khmer Gewürzen. Siem Reap liegt zwar weitab vom Meer, doch sehr nahe am Tonle Sap See, einem Binnengewässer riesigen Ausmaßes. Fisch und Meeresfrüchte sind daher fangfrisch und von hervorragender Qualität. Mir kommt besonders zugute, dass Süßwasserfische nicht nach Fisch schmecken, denn eigentlich mag ich keinen Fisch.

Tempel, Tempel, Tempel…

Alle kommen wegen der Tempel nach Siem Reap, doch ohne Ticket kommst du nicht mal in die Nähe eines Tempels. Diese Tickets gibt es auch weder online, noch an der Hotelrezeption, sondern nur persönlich im Ticketoffice. Das wiederum liegt ziemlich weitab, außerhalb der Stadt. Mr. Vanna schlängelt sein Tuk-Tuk sehr bedächtig und defensiv durch den dichten Verkehr.

Es ist knapp nach 16 Uhr als wir dort ankommen, die Verkaufsstelle schließt um 17 Uhr und außer mir ist niemand in der geräumigen Halle. Ich kann mir einen Schalter aussuchen und lasse mich lachend fotografieren, darum wird ausdrücklich gebeten. Das Ticket kostet 62 Dollar für drei Tage, was nicht gerade ein Lacher ist. Damit ich nicht auf die Idee komme, es weiter zu verkaufen, oder zu verleihen, trägt es mein lachendes Konterfei.

Eintrittsticket zu Angkor Wat

Mein TippTicketverkauf möglichst am späten Nachmittag aufsuchen

Wohin zum Sonnenuntergang?

Danach kommt auch schon die Frage auf, wo ich den Sonnenuntergang erleben möchte. Hier geht alles darum, zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein um unsterbliche Bilder zu machen. Natürlich wollen Tausende anderer Touristen genau das Gleiche…

Die Hotspots sind daher bereits Stunden vor dem kosmischen Ereignis besetzt und wer zu spät kommt, wird außer Rucksäcken nicht mehr viel zu sehen bekommen. Mr. Vanna schlägt mir daher einen Hügel im Süden der Stadt vor, von dem aus man mit etwas Glück den Sonnenuntergang über dem Tonle Sap See sehen kann.

Phnom Khron

Nach gut 20 Minuten Fahrt sind runde 20 Minuten Aufstieg und ein wenig Kletterei zu bewätigen, um an die Stelle mit der besten Aussicht zu gelangen. Es lohnt sich und außer mir sind nur ein paar junge Mönche dort, die sich mit Ihren Smartphones gegenseitig und selbst fotografieren.

Mein TippSonnenuntergang auf dem Phnom Korn statt am Phnom Bakheng

Angkor am Morgen

Für das obligatorische Angkor Wat Bild mit der Spiegelung im Seerosenteich musst du ganz wörtlich früh aufstehen. Die Sonne geht zwar nahe der Wintersonnwende erfreulich spät (6:20 Uhr) auf, doch wenn sie erstmal aufgeht, ist es auch schon zu spät um die richtige Stimmung einzufangen. Die guten Plätze am Rand des südlichen Teiches sind knapp. Eine gute Stunde vorher solltest du mindestens dort sein und die Anfahrt im Tuk Tuk dauert eine halbe Stunde. Mein Wecker klingelt um 4:30.

Gedränge zum Sonnenaufgang
Großes Gedränge am fotografischen Hotspot

Einmal in Angkor angekommen ist es schwärzeste Nacht, Straßenbeleuchtung gibt es nicht. Wo geht es denn nun hin? Ich habe keine Ahnung und stolpere im Licht meiner Smartphone Taschenlampe vorwärts. Der Untergrund schwankt, es geht über eine schwimmende Brücke aus Kunststoffelementen.

Ein freundlicher Kambodschaner spricht mich an und bietet seine Dienste als Führer an, 20 Dollar für 2 Stunden. Ich einige mich mit ihm auf die Hälfte, damit er mich nur zu diesem blöden Teich bringt. 

Leider bin ich bei weitem nicht der Erste dort, finde aber trotzdem noch einen halbwegs guten Platz um mein Stativ aufzustellen. Es drängeln sich jedoch immer mehr Leute vor, chinesische Reisegruppen stellen sich ins Blickfeld, oder rammen mein Stativ. Auch der lang ersehnte Sonnenaufgang ist dann nicht  so farbenprächtig wie auf anderen Fotos. Nächstes Mal schlafe ich einfach aus und erspare mir das.

Mein Tipp Besuche Ta Prohm am frühen Morgen und Bayon  am Nachmittag

Angkor Wat Tempel gespielt im Wasser
Tempel Ansicht im Sonnenaufgang
Weibliche Figuren in der Tempel Wand eingraviert
Tempel Ruinen im Sonnenaufgang

Dank der frühen Stunde bin ich unter den ersten, die das Gelände betreten dürfen. Doch auch das sind schon ziemlich viele für meinem Geschmack. Außerdem wird es nun sehr schnell heiß.

Besichtige Angkor  besser an einem späten Nachmittag, das Abendlicht ist wunderschön, wie du am letzten Bild der Galerie sehen kannst.

Bayon und Ta Prohm

Insgesamt lassen sich in zwei oder drei Tagen nicht alle Tempel des Areals besuchen. Es sind einfach zu viele und sie liegen zu weit verstreut. Wer nicht ein wirklich kunsthistorisch engagierter Oberstudienrat ist, für den reichen die drei Highlights völlig aus: Angkor Wat, Bayon und Ta Prohm. Man stelle sich nur vor, alle französischen Kathedralen in nur drei Tagen besichtigen zu müssen!

Auch sehr schön, doch fast eine Stunde Fahrt mit dem Tuk-Tuk entfernt ist Banteay Srey, der Frauentempel aus rotem Sandstein.

Gesichter der Tempel von Angkor Wat
Ein Tempel mit Baugerüsten
Baumwurzeln über den Tempeln von Tah Prohm
Ein Baum wächst über einen Tempel
Baumwurzeln über den Tempeln von Ta Prohm
Touristengruppe stehend in Angkor Wat

Mein Tipp Besuche Ta Prohm am frühen Morgen, Bayon im Abendlicht

Wesentlich mehr als Angkor Wat beeindruckt mich Bayon mit seinen Türmen, an denen kolossale Buddha Gesichter in alle vier Himmelsrichtungen zeigen. 

Für mich von geradezu berauschender Schönheit ist jedoch der von majestätischen Bäumen überwucherte Ta Prohm. Mein absoluter Favorit und wirklicher Grund für meine zweite Reise nach Angkor.

After Temple Party

Rund um die 7. und 8. Straße ist jeden Abend der Bär los. Die Kneipenmeile Pub Street  bietet, was jede Touristenhochburg zu bieten hat. Am Flußufer finden sich eine Reihe ruhigerer, sehr hübscher Lokale und Stände mit Streetfood.

Pub Street Siem Reap

Eine lohnenden Alternative dazu ist  der kambodschanische Night Market. Ganz in der Nähe des Ticket Verkaufsstelle kaufen und feiern die Einheimischen. Kilometerweit reihen sich links und rechts der Straße die Verkaufsstände aneinander, in der Parallelstrasse Garküchen und einfache Restaurants in denen eine überaus leckere Art Fondue serviert wird.

Night market in Siem Reap
Essensstand in Sieam Reap

Mein Tipp Genieße ein Khmer Barbecue auf dem Night Street Market beim Ticket Office

Nicht ganz dicht, iPhone Xs

Zu den vielen wundervollen Eigenschaften der neuen iPhone Generation zählt auch, dass die Geräte wasserdicht sein sollen. Ich habe daran geglaubt.

Apple nennt es vorsichtig “spritzwassergeschützt”, doch auf Youtube kursieren Videos, in denen das iPhone X einen Waschgang durchläuft, oder in einer drei Meter hohen Säule mit Wasser versenkt wird. Ich selbst war auch schon mit dem Teil in der Hosentasche ins Wasser gefallen, alles prima.

Daher glaubte ich auch, ich könnte damit unter Wasser fotografieren. Allerdings funktionierte der Auslöser auf dem Touchscreen nicht, so dass ich eine Lautstärketaste drücken musste, um mein Bild zu machen.

Autsch, das war ein Fehler!

Zurück auf der Sonnenliege, um mein Werk zu betrachten, schaltet sich mein Telefon plötzlich aus und startet dann wieder. Das Gleiche wiederholt sich so etwa alle 60 Sekunden. Hier ist etwas schief gelaufen!

Hatte ich auch schon mal und tropische Sonne hat das Problem behoben, also SIM Kart raus und das gute Stück für eine Stunde in die pralle Sonne gelegt. Es muss danach zwar erst abkühlen, bevor es wieder hochfährt, doch das Problem besteht weiter.

Erste Selbsthilfe mit Hausmitteln

Selbsthilfe mit dem Fön

An einem neuen Reiseziel angekommen packe ich das Telefon über Nacht in ein knappes Pfund Reis, so wie es im Internet geraten wird. Das bleibt ebenso ergebnislos, also versuche ich es mit heisser Luft aus dem Fön.

Wieder nichts, mein Mut sinkt und ich stelle mich darauf ein, in Laos keine Kamera dabei zu haben. 

Das Telefon ist tatsächlich dicht, wenn es einfach so ins Wasser fällt. Alle Öffnungen und Tasten sind gut gegen das Eindringen von Staub und Flüssigkeiten versiegelt. Ausser jemand ist so blöd wie ich und drückt unter Wasser auf eine der Tasten! Dann öffnet sich eine Lücke und das Ergebnis sehe ich jetzt.

Das bedeutet umgekehrt, wenn keine Taste gedrückt ist, kann ich so lange Fönen, oder in Reis packen wie ich lustig bin, die Feuchtigkeit bleibt zuverlässig drin! Das Entfernen des SIM Kartenhalters hat offensichtlich nicht gereicht.

Da muss ein Fachmann ran!

Mobiltelefon Werkstatt in Laos

An der Hotelrezeption wird mir eine Firma empfohlen. Die würden mir zur Not auch ein neues Gerät verkaufen.

Beim Betreten fällt mir der alte Schüttelreim vom Chaos in Laos ein, doch zugleich flößt mir diese Werkstatt großes Vertrauen ein. Hier  wirkt ein Könner, der genau weiß wo er suchen muss. Trotz seines jugendlichen Alters von vielleicht 14 Jahren, schraubt der Meister derart virtuos und konzentriert an den Smartphones der wartenden Kundschaft, dass ich kaum mit den Augen folgen kann.

Problem gelöst, Garantie erloschen

Hightech im Einsatz

Ist das Gehäuse einmal offen, trocknet das Innere in kürzester Zeit. Mein iPhone funktioniert nach zehn Minuten wieder. Ich bin heilfroh, denn ein neues Gerät hätte ich hier nicht bekommen. Allerdings hat der junge Virtuose beim Öffnen eine ganze Menge Dichtmasse entfernt und nicht wieder ersetzt. 

Wasserdicht ist mein Telefon jetzt ganz sicher nicht mehr. Vielleicht besser so, dann komme ich wenigstens nicht mehr auf blöde Ideen.

iPhone unter Wasser, was jetzt wirklich hilft

  • Sofort ausschalten
  • Wasser soweit wie möglich ausschütteln
  • Gerät von außen abtrocknen
  • Werkstatt aufsuchen und das Gerät von innen trocknen lassen

Aus den abgedichteten Geräten ab iPhone 7 aufwärts wird sich die Feuchtigkeit nicht mit den alten Mitteln wie Reis, Silicagel oder Katzenstreu aus dem Gehäuse ziehen lassen. Auch Behandlung mit Fön / Sonnenlicht bringt nichts. Es hilft wirklich nur noch ein Fachmann. 

Bangkok für Leib und Seele

Als ich diese Stadt zum ersten Mal erlebt habe, war ich geschockt. Sie erschien mir chaotisch, dreckig, stinkend und zudem voller Bauernfänger, die auf nichts anderes aus sind, als dich abzuzocken. Inzwischen weiß ich nicht mehr, wie oft ich schon hier war und Bangkok ist mir genauso heimisch geworden wie Berlin oder Barcelona. Ich liebe es inzwischen! 

Mein bevorzugter Kiez ist der Bangrak Distrikt. Ein quirliges Geschäftsviertel mit Bürogebäuden, einer Vielzahl an guten Hotels und Restaurants und einer riesigen Auswahl an Streetfood Ständen. Die Silom und Sathorn Road sind belebte Straßen, auf denen man sich vor lauter Verkaufsständen kaum zu Fuß vorwärts bewegen kann. Dazwischen findest du jedoch ruhige kleine Straßen, die fast dörflich wirken.

Um die Mittagszeit laden dort Dutzende von Garküchen zum preiswerten und leckeren Essen ein.

Gleich um die Ecke gibt es zwei Skytrain Stationen von denen aus sich die Stadt schnell und bequem erkunden läßt. Fahre bis zur Thaksin Brücke und nimm von dort aus das öffentliche Boot, das dich zu beliebten Destinationen wie Wat Pho, Königspalast und Khan San Road bringt.

Fahre in Bangkok mit den öffentlichen Verkehrsmitteln

Permanenter Verkehrsinfarkt

Vom Flughafen in die Stadt kannst du noch ein Taxi nehmen. Selbst für diese rund 25 Kilometer wirst du zwischen 45 Minuten und einer Stunde unterwegs sein. Es ist dennoch bequemer, als mit Gepäck mehrfach umzusteigen. Besonders dann, wenn die Züge auch voll sind. Die Fahrt kostet inklusive der Maut für die Schnellstraße etwa 400 Baht, rund zehn Euro. Manche Fahrer bieten dir einen Pauschalpreis von 500 Baht an, gönne es ihnen. Mehr solltest du jedoch nicht zahlen, auch wenn Limousinentransporte für das Vierfache angeboten werden.

Mein Tipp

 Nimm dir für rund 10 Euro  ein Taxi, um vom Flughafen ins Zentrum zu kommen.

Stau beim Siam Centre
Stau am Abend
Unterwegs im Tuk Tuk
Bangkok Skytrain am Abend
Überfüllter Skytrain
Stau in Chinatown
Mein Tipp

Taxi vom Flughafen in die Stadt, dann nur noch Bahn oder Boot

Bangkok Tuk Tuk

Das fröhlich bunte Tuk-Tuk ist nachgerade zu einem Wahrzeichen Thailands geworden. Trotzdem kann ich dir nicht guten Gewissens zu einer Fahrt raten. Als alter Biker bin ich grundsätzlich der Meinung, dass Sicherheit nur etwas für Feiglinge und Beamte ist. Die Chancen nach einem noch so minimalen Unfall unverletzt aus einem Tuk-Tuk zu klettern erscheinen jedoch selbst mir als zu gering.

Hinzu kommt die räuberische Gesinnung der meisten Tuk-Tuk Fahrer. Sie werden von dir als vermeintlich unwissendem Touristen ein Mehrfaches dessen verlangen, was ein Taxi kosten würde. Oder, sie nennen einen enorm günstigen Kurs und schleppen dich dafür in alle möglichen Ramschläden, weil sie dafür Benzingutscheine bekommen. 

Einer dieser Gangster hat ich am Vorabend des Valentinstages mit meiner Freundin in eine Diamantenhölle geschleppt. Mein einziges Glück war, dass sie keinen Schmuck mochte. Sonst wäre ich dieser Situation kaum ohne erhebliche emotionale oder finanzielle Verluste entkommen.

Mein Tipp

Vorsicht mit Tuk Tuks. Vereinbare einen niedrigen Preis und lass dich nicht auf Stops ein.

Irdisch spirituell

Buddha Statuen im Wat Pho
Buddha Statuen im Wat Pho
Hausaltar eines Hochhauses
Hausaltar eines Hochhauses
Unter Anleitung betende Kinder
Unter Anleitung betende Kinder
Betende am Erawan Schrein
Betende am Erawan Schrein
Heiliger Banyan Baum
Heiliger Banyan Baum
Aufstieg zum Golden Mount Tempel
Aufstieg zum Golden Mount Tempel

“Land des Lächelns” wird Thailand genannt. Zu einem guten Teil ist dieses Lächeln durch die vorherrschende  buddhistische Haltung geboten. Geboten ist eigentlich schon zu viel gesagt, denn der Buddhismus kennt keine Gebote und nur ganz wenige Verbote. Das meiste sind Empfehlungen nach dem Motto: “Du wirst schon sehen, was du davon hast wenn du es anders machst”. 

Als eine von fünf Nationen hat Thailand den Buddhismus der Theravada Schule zur Staatsreligion gemacht. Ich halte wenig vom Staat und noch viel weniger von seiner Verknüpfung mit einer Religion. 

In dem Fall ist es allerdings weniger schlimm, denn die buddhistische Philosophie kennt keinen Gott, sondern setzt stark auf die Eigenverantwortung des Einzelnen und die Toleranz und Güte gegenüber anderen Lebewesen. Es schadet auch wirklich nicht, wenn bereits Kinder lernen zu meditieren. Sie wachsen zu geduldigeren und angenehmeren Mitmenschen heran.

Es wundert mich lediglich, wie die buddhistische Staatsreligion mit der Todesstrafe zu vereinbaren ist. “Christliche” Nationen schaffen diesen Spagat allerdings auch, bei genauso deutlichem Tötungsverbot. 

Der Buddhismus vermischt sich mit Resten der alten animistischen Religion. In Bangkok wirst du an jeder Ecke einen Tempel finden, jedes Gebäude hat seinen Haustempel, in welchem Reis und Früchte als Opfergaben dargebracht werden. Straßenkatzen und Vögel sind gut genährt. Überall schwebt der Geruch von Räucherstäbchen und bei aller Eile sind die Thai höflich und achtsam. Selbst im übelsten Gedränge in der Stadtbahn, lacht man sich an. Es ist eben so, wie es ist, du kannst es nicht ändern und es wird ganz alleine vorüber gehen. Also akzeptiere es mit einem Lächeln. Ein grimmiges Gesicht macht alles nur schlimmer, oder? Welch ein angenehmer Unterschied zu europäischen Städten!

Himmlisches Essen

Bangkok Fried Chicken
Flussgarnelen auf dem Grill
Flussgarnelen auf dem Grill
frische Früchte an jeder Ecke
Köstliche Früchte
Spießchen
Spießchen
Strassenrestaurant
Strassenrestaurant
Hier gibt es Huhn mit Reis
Hier gibt es Huhn mit Reis

Zu einen anderen Teil wird die gute Laune der Thai sicherlich auch an dem riesigen Angebot geradezu himmlischer Speisen liegen. Auf Schritt und Tritt wird gesotten, gebraten und frittiert, überall mischen sich verführerische Düfte mit den Abgasen den vorbeirollenden Verkehrs. Die  kulinarische Szene spielt sich hauptsächlich auf der Straße ab. Jeder zweirädrige Karren ist ein Restaurant für sich, in engen Durchgängen laden wackelige Klapptische mir bunte Plastikhockern zum Verweilen ein. Teller und Schalen sind aus robustem wiederverwendbarem Kunststoff, das Besteck aus dünnem Metall. In Bangkoks Garküchen  herrscht nicht die sonst übliche Wegwerfkultur.

Leider wird dieses Geschirr allerdings auch ohne fließendes Wasser gespült. Nimm reichlich Knoblauch, Chili und Ingwer, das sind natürliche Antibiotika. Nicht umsonst wird in tropischen Ländern höllisch scharf gegessen. Wirklich meiden solltest du jedoch alle Getränke mit nicht industriell hergestellten Eiswürfeln (diese sind an ihrer Größe zu erkennen). Ich habe bisher noch jede Ausnahme von dieser Regel mit ein paar Tagen Beschwerden gebüßt.

 Zwei, maximal drei Spezialitäten sind an einem Stand  im Angebot und werden frisch vor deinen Augen angerichtet. Wer keine Lust darauf hat, zieht einfach weiter. Meine erste Mahlzeit habe ich diesmal auf der Convent Road eingenommen, bei einem Stand, der nichts weiter bietet als gekochtes Huhn. Überaus köstliches, gekochtes Huhn! Dazu Reis und die gehaltvolle Brühe, mehr muss ich nicht haben. Kosten: etwa 1,10 Euro. Frische Mango oder Ananas? Für rund 50 Cent wirst du glücklich.

Mein Tipp

Streetfood ist ok, akzeptiere aber sicherheitshalber keine Getränke mit Eis

Sehenswertes Leben

Vielleicht hast du es schon gemerkt: Ich halte Sehenswürdigkeiten für weit überschätzt, weil ich mir als Kind zu viele Kirchen ansehen musste. Ich meide sie nachgerade, seit günstige Flüge und Pauschalarrangements dafür sorgen, dass man an diesen Orten nicht recht viel mehr zu sehen bekommet als Horden geschmacklos gekleideter Menschen.

In Bangkok herrscht überall Gedränge, doch gibt es nur relativ wenige von den überlaufenen “Must Sees”. Bleib dem Königspalast samt Smaragdbuddha fern und quetsch dich nicht in die Halle des riesigen liegenden Buddhas von Wat Pho. Der Rest der Stadt ist zuweilen einfach wunderschön, ansonsten hoch interessant.

Sonnenuntergang hinter Wat Arun
Sonnenuntergang hinter Wat Arun
Mönch beim Übersetzen über den Chao Praya
Mönch beim Übersetzen über den Chao Praya
Bild des Königs an Hausfassade
Bild des Königs an Hausfassade
Thai Boxkampf
Thai Boxkampf
Hinterhof im Pat Pong Viertel
Hinterhof im Pat Pong Viertel
Boytown
Boytown

Lass dich einfach durch diese Stadt treiben. Erfahre ihre Dreidimensionalität, die mich immer wieder fasziniert.

Auf der Straßenebene spielt sich der Kampf ums Überleben ab, der mörderische Verkehr mit seinem Lärm und Abgasen. Mittendrin die Tuk-Tuk Fahrer, Straßenhändler, Garküchen und Bettler.

Wenige Meter darüber läuft der Skytrain. Klinisch sauber, organisiert und klimatisiert werden die Angestellten zur Arbeit transportiert. Auf der gleichen Ebene Shopping Mails, die alles bieten, was das Herz begehren kann. Teilweise einen unerhörten Luxus, den wir uns als arme Europäer kaum vorstellen können. 

Darüber türmen sich scheinbar fragile Gebilde aus Stahl und Glas. Die Welt der feinen Hotels mit ihren edlen Restaurants und Bars. Der luxuriösen Büros, in denen viel Geld verdient wird. Das Leben der oberen Etagen..

Bangkok bei Nacht

Mit diesem Blick lebe ich derzeit, wohl bewußt dass ich schon mit meiner Geburt sehr viel Glück hatte und seitdem ein paar richtige Entscheidungen getroffen habe. Wenn du das hier liest, denke ich mal, dass auch du bereits viel Glück hattest. Danke deinem Karma und habe auch du den Mut, die Dinge anders zu machen als die Meisten.

Es gibt noch höhere Etagen, da muss man erst gar nicht hin. Auf der Straßenebene habe ich schon gelebt und ich kann dir versichern, dass es auch nicht so schlimm war, als dass du  davor Angst haben müsstest.

Vielleicht ist es das, was ich an Bangkok so liebe. Höhen und Tiefen liegen auf wenigen Quadratmetern eng beisammen. Diese Stadt zeigt dir das Leben auf Schritt und Tritt und es ist überall gleich lebenswert.

Weltweit Mobiles Internet mit GigSky

Wer außerhalb Europas reist kennt das Problem: Entweder in jedem neuen Land eine SIM Karte kaufen, oder exorbitante Roaming Kosten bezahlen.

Abgesehen davon, dass langsam aber sicher eine ganze Sammlung von Karten zusammenkommt, hast du ständig eine andere Rufnummer. Deine Lieben wissen nicht, wo sie dich erreichen können und die SMS für das Online Banking rauschen ins Leere. Mir war es ein Ärgernis, für jede Überweisung die SIM Karte zu wechseln und irgendwann in Mexiko war das kleine Ding dann auch mal weg. Technischer KO, die meisten Banken lassen dich die Zielnummer nicht so einfach wechseln.

Das muss jetzt nicht mehr sein, vorausgesetzt du hast ein neues iPhone Xs, Xs Max oder Xr. Auch für Windows 10 Phones funktioniert die virtuelle SIM. Mir liegen dazu jedoch keine weiteren Informationen vor.

Netzabdeckung GigSky Asien

Mit den Datenplänen der Firma GigSky kannst  du in 180 Ländern der Welt Mobilen Datenempfang buchen und darüber kommunizieren und surfen.

Zwei Netze auf einem Telefon

zwei GSM Netze mit virtueller SIM

So sieht es aus: Aktuell bin ich in Thailand und mein iPhone empfängt Sprachanrufe und SMS über meine spanische SIM Karte. Hier im Roaming über den lokalen Mobilfunkanbieter AIS. Mobile Daten hingegen  laufen in LTE Geschwindigkeit über die virtuelle SIM von GigSky.

GigSky Data plan Asia

Nach dem Laden der GigSky App aus dem App Store habe ich mir 30 Tage Netzzugriff für Asien gebucht. Die Kosten dafür belaufen sich auf 50 Euro  für ein Datenvolumen von 5GB.

Für Begpacker ist das vielleicht teuer, für einen Online Entrepreneur, der täglich mehrere Zahlungen auszuführen hat, eine willkommene Erleichterung für die er gerne bezahlt.

Einstellung iPhone Roaming

Ewas haushalten sollte man schon mit den 5GB pro Monat. Ich schaue zwar nur äußerst selten Videos auf dem Smartphone, doch habe ich mit meiner Knipserei im Laufe von nur zwei Tagen fast ein Gigabyte verbraucht.

Es ist allerdings unnötig, Bilder über Mobile Daten zu synchronisieren. Das kann wirklich bis zur nächsten WLAN Verbindung warten. Einfach die grünen Schieber deaktiviert und das Datenvolumen wird ausreichen.

Das tat es auch, am Ende der ersten 30 Tage waren noch knapp 100MB unverbraucht.

Vorsicht bei der Einrichtung: Kostenfalle

Einstellung Mobile Daten iPhone

Die Einrichtung auf dem iPhone ist simpel. Die physische SIM Karte mit deiner Rufnummer wird als “Primär” behandelt und du bist weiterhin darüber zu erreichen. Ganz wichtig ist es, den Empfang für die Mobilen Daten hier zu deaktivieren, sonst können horrende Roaming Kosten anfallen. In Thailand sind es rund 13 Euro pro MB!

Der Datenempfang ist nur für Die GigSky virtual SIM, hier “Mobile Daten” gennant, aktiviert.

Feine Sache mit nur einem kleinen Haken 

Etwas schade finde ich jetzt nur noch, dass theoretisch bestehende Guthaben nicht übertragen werden können. Verlasse ich Asien schon nach 20 Tagen, obwohl ich wegen des Datenvolumens 30 Tage gebucht habe, kann ich die restlichen 10 Tage nicht auf z.B Südamerika übertragen.

Nächste Woche geht es für ein paar Tage nach Cambodia, doch aus irgendwelchen Gründen ist das nicht im Asien Paket enthalten und muss gesondert gebucht werden. Natürlich läuft während dieser Zeit auch das Asien Paket weiter…

Die GigSky eSIM ist eine  rundum feine Sache, die ich mir schon lange gewünscht hatte.

Hier noch ein Link zum Apple Support, wo das Thema erschöpfend klärt wird

Fliegen in der Norwegian Premium Class

Von Madrid nach Bangkok in der Business Class, oneway für ganze 640 Euro! 

Das ist schon ein Wort, der gleiche Flug mit Lufthansa/Thai Airways hätte mein minimalistisches Budget mit rund 900 Euro mehr belastet. Nach einigem Hin und Her und einem bisschen Recherche im Internet, konnte ich nicht widerstehen und habe gebucht.

Der Flug nach Bangkok startet in Stockholm, was soll’s? Ob ich nun von Madrid aus zuerst nach Frankfurt fliege, oder zwei Stunden länger nach Schweden, ist ein Zugeständnis an den Preis.

Der Zubringer war auch wirklich angenehm, vor allem dank der Internet Verbindung an Bord. Norwegian ist eine der wenigen Airlines, die kostenloses WiFi anbieten.

In der Norwegian IKEA Lounge

Norwegian Lounge Stockholm
IKEA feeling in der “VIP Lounge”

Etwas Ernüchterung stellt sich beim Betreten der Lounge in Stockholm ein. Immerhin wären hier fast 3 Stunden zu verbringen. Leider spart Norwegian Airlines auch an der Heizung. Von wegen schwedische Gemütlichkeit, es ist ziemlich frisch hier drinnen. Rein physisch und optisch sowieso.

Køttbullår! Echt jetzt?

Einen Sechskantschlüssel gab es zwar nicht zum Speiseangebot, doch statt dessen ganz ernsthaft Instant Ramen im Styroporbecher und Minestrone aus der Tüte zum Aufgießen. Die unvermeidlichen Fleischklopse waren ganz passabel, der Pasta Salat furchtbar trocken und das Grünzeug daneben habe ich erst gar nicht probiert.

An Bord in der Premium Class

Boeing 787 Dreamliner

Einer der Gründe, warum ich mich trotz meiner anfänglichen Skepsis für Norwegian entschieden habe, war die Tatsache, dass auf sie auf Langstreckenflügen neue Boeing 787 “Dreamliner” einsetzen. Im Frühjahr hatte ich diesen Typ bei Qatar Airlines kennengelernt und spektakulär gut gefunden.

Leider gab es beim Boarding keine separate Schlange für die “Premium Class”, so dass ich mir einige böse Blicke und “hinten anstellen!” Rufe eingefangen habe. Ich habe ein dickes Fell, doch mich für Privilegien rechtfertigen zu müssen macht keinen Spaß.

Premium Class Kabine von Norwegian

Der Flieger mag brandneu sein, doch die Bestuhlung macht auf Anhieb nicht diesen Eindruck. Vor 20 Jahren sah es in der Business Class so aus, heute darf man mehr erwarten.

So richtig lang machen kann ich mich hier nicht.

Weit entfernt ist das von den “Lie-flat Sitzen” der Konkurrenz. Für meine eher kurzen Beine geht es gerade noch, viel schlimmer ist allerdings die viel zu stark begrenzte Rückenneige. Hinzu kommt, dass die Sitze nicht elektrisch verstellbar sind und die Fußstütze sehr schwer auszufahren ist.

Nix für Gourmets, die Norwegian Premium Bordverpflegung 

Das Design der schwarzen Dinnerbox ist noch recht cool, beim Aufklappen gibt sie jedoch den Blick auf eine Packung mit Aludeckel frei, die mich stark an die Notrationen der Bundeswehr erinnert. 

Sorgfältig versteckt in einer ebenfalls elegant schwarzen Papierhülle findet sich ein durchsichtiges Plastikbesteck, wie man es von der Currywurstbude auf der Kirmes kennt. 

Wer möchte so etwas essen?

Es war dunkel im Flieger, bitte entschuldigt die miese Bildqualität. Sie wird jedoch dem Inhalt der Plastikbox gerecht. Schärfer möchte diese Gemeinheit niemand sehen, geschweige denn essen. Bordverpflegung ist selten ein Highlight, doch das hier setzt einen neuen Tiefpunkt. 

Zu allem Überfluss schwappte die fette Tunke des “Hühnchens” beim Öffnen über den Rand der Plastikschale und ergoss sich über meine Hose. Das freundliche Bordpersonal gab mir zur Behebung des Malheurs eine Reihe von Tüchern in Folienbeuteln zum Aufreißen. Leider mochte das mit meinen fettigen Fingern nicht so recht klappen….

Schlaflos über den Wolken mit Norwegian Premium

Zum Trost wollte ich mir einen Whisky gönnen, doch seit dem 01.12. 2018 sind alle Spirituosen bei Norwegian kostenpflichtig. 

Kein Problem, allerdings nimmt das Personal weder Geld noch Kreditkarten entgegen. Zum Bestellen von “Extras” (dazu gehören auch Sandwiches) muss der Monitor des Unterhaltungssystems aus der Versenkung zwischen den Sitzen gefischt werden, damit man zwischen (veralteten) Filmen und (wenig) Musik den Online Shop für den Bordservice finden kann.

Dort werde ich nach einigem Suchen fündig und bestelle mir einen Jack Daniels für $6,50. Kreditkarte durch den Schlitz am unteren Rand des Displays durchziehen (ohne Taschenlampe unmöglich) und warten… Irgendwann kommt tatsächlich der Steward und bringt das Gewünschte. Natürlich in einem Plastikbecher.

Mein Nachbar, kein online Unternehmer, war von diesem Prozedere komplett überfordert, ich habe ihm gerne geholfen. Denn der Flugbegleiter hatte weder Zeit noch ausreichende Sprachkenntnisse dafür.

 Wollt Ihr mich veräppeln?

Obwohl ich inzwischen sehr müde bin, gelingt es mir nicht zu schlafen. Ich suche eine bequeme Haltung, doch es gibt sie einfach nicht. Der Neigungswinkel der Rückenlehne ist nur unbedeutend größer als jener in den “Holzklassen”, viele Meilen weit entfernt von Komfort. In solchen Sitzen wird jeder Flug elend lang.

Meinen Nachbarn geht es offensichtlich nicht besser, die ganze Nacht über herrscht Unruhe in der Kabine. Leselichter und helle Monitore stören zusätzlich. Dafür läßt ein Wackelkontakt in der Stromversorgung läßt mein MacBook viel zu früh dunkel werden. Nicht so schlimm, denn Internet gab es auch keines, das bietet Norwegian nur auf denn Kurzstrecken an. Macht Sinn, oder?

Geiz ist nicht geil. Nie wieder Norwegian! 

Fazit: Wir sind sicher und pünktlich angekommen. Das ist gut, doch auch schon alles. Ansonsten war das Erlebnis rundum enttäuschend.

Während ich diesen Artikel schreibe plagt mich noch immer ein heftiger Jetlag. Auch am zweiten Tag nach dem Flug ist an konzentrierte Tätigkeiten nicht zu denken. Genau das ist es aber, weswegen sich viele dafür entscheiden einen Flug in der Business Class zu buchen.

Die gebotene Leistung war sogar für den niedrigen Preis inakzeptabel. Für noch weniger Geld bieten Airlines wie Emirates oder Qatar in der Economy gleichen Komfort bei erheblich besserem Serviceangebot. 

Bezeichnend: die Follow-up E-Mail von Norwegian enthielt keine der üblichen Umfragen zur Zufriedenheit, sondern lediglich Werbung für Sonderangebote. Wahrscheinlich wissen die Marketer bei Norwegian ganz genau wie dürftig ihr Angebot ist.

iovivo Newsletter

Jetzt abonnieren:

Kein Spam! Deine Daten sind bei mir sicher und werden niemals weitergegeben. Du kannst dich jederzeit wieder abmelden. Seite ist geschützt mit reCAPTCHA.