Paradiesische Inseln in der Andamanensee
Zehn Uhr morgens, die Sonne steigt höher. Ich beginne zu schwitzen und das Display meines Macbook wirkt immer dunkler. Zeit, mich auf die Schattenseite des Paradieses zurückzuziehen. Das heißt, alle Türen schließen und die Klimaanlage arbeiten lassen. Sich während der Mittagshitze an den Strand zu legen kommt allenfalls “Farang” in den Sinn.
So nennt man uns Hellhäutige in Südostasien, eine Verballhornung des englischen “Foreigner”. Ausgesprochen “falang”, denn mit unserem “r” haben Asiaten Plobleme.
Vom kühlen Hong Kong aus, war ich vor über einer Woche nach Phuket geflogen, um die Thailändischen Inseln in der Andamanensee anzulaufen.
Phuket zwischen Budget und Luxus
In einem Anfall von Rucksackromantik hatte ich mir zuerst ein einfaches Resort im Süden der Insel gesucht. Rawai Beach entspricht so ziemlich rundum dem gängigen Thailand Klischee.
Alte weiße Männer mit Adiletten und Bierbauch hängen am Nachmittag in Bars ab, die “Viking” oder “Valhala” heißen. Begleitet von nur unwesentlich jüngeren einheimischen Frauen mit grell lackierten Nägeln und schrillen Stimmen. Viel mehr gibt es hier nicht zu tun.
Daher hatte ich nicht die geringste Schwierigkeit an der Bar meines Hotels Anschluß zu finden. Es begann damit, dass mir eine Truppe Russen eine frische Kokosnuss spendiert. Auf russische Art: Halb leer trinken und anschließend den entstandenen Raum mit einem Schuß Malibu und reichlich Myers Rum auffüllen. Der Franzose nebenan kontert mit einer Kreation aus frischer Passionsfrucht, Pernod, Cognac und einem winzigen Spritzer Soda. Wirklich nicht übel! Sogar meine neuen russischen Freunde sind echt beeindruckt von der alkoholischen Wucht dieses Cocktails. Der Franzose entpuppt sich im Laufe des Abends als Macron Fan und Eurokrat. Das kann er auch beruhigt sein, denn ihm gehört seit 20 Jahren das Resort nebenan und sein Frankreich ist sowas von weit weg… No politics at the bar! Zur Beruhigung der beginnenden Diskussion gibt der australische Chef ein paar Biere aus und ich danach ein paar Bourbons zum Licht ausmachen.
Zum Glück für meine Gesundheit ist der Laden für die nächsten Tage ausgebucht und ich muss umziehen, diesmal in die Nähe von Phuket Town. Im Westin Siray Bay beziehe ich dank Platin Status eine Suite, ganz hoch oben. Von dort geht es nur über ganz viele Treppen zur Bar, oder schmachvoll im Golf Buggy. Einmal Frühstück und zurück entspricht 13 Stockwerken sagt der Schrittzähler des iPhone.
Sogar um eine Runde in einem der Pools drehen zu können, sind ordentliche Höhenunterschiede zu bewältigen. Wer fit ist und es bleiben möchte, dem kann ich dieses Hotel nur wärmstens empfehlen.
James Bond Island Phang Nga Bay
Da sind wir mal wieder bei den Sehenswürdigkeiten. Natürlich ist die gesamte Andamanen See erlebenswert, doch eine Insel ist durch eine kurze Szene im James Bond Film “Der Mann mit dem Goldenen Colt” berühmt geworden. Das war 1964, doch die Touristenströme fließen bis heute.
Aus diesem Grund wollte ich auch keine der üblichen Tagestouren buchen, sondern lieber mit einem Charterboot in dem Archipel herumschippern. Der Concierge im Westin nennt mir dafür einen Preis, zu dem ich auch auf Ibiza bestens bedient werden würde. 1.200 Euro für ein paar Stunden Boot fahren? Nicht einmal dann, wenn der Bitcoin wieder bei 20.000 Dollar steht. (Dann erst recht nicht) Ich hatte schon fast mit dem Thema abgeschlossen, als mich ein Taxifahrer anspricht, der mein Gespräch beobachtet hatte. Er kann einen ganzen Tag im eigenen Boot für weniger als die Hälfte organisieren. Na also.
Privates Boot nach Phang Nga Bay chartern. PK Taxi +66 622 162788 organisiert es.
Paradise found: Koh Lanta
Wenn ich an diesem Strand entlanglaufe, fällt mir im Wortsinn einfach nichts mehr ein. Gedanken sind weit weg, Ideen und Pläne plötzlich unwichtig, das kann warten. Ich will einfach nur noch sein, spüren wie der Sand bei jedem Schritt unter meinen Füßen nachgibt und die Sonne meine Haut wärmt. Kiantiang Bay im Süden von Koh Lanta ist das, was meinem Traumstrand sehr nahe kommt.
Eine Antwort zu “Paradiesische Inseln in der Andamanensee”
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.
Schöne Bilder! Danke für‘s Mitreisen.